Im April 2019 berichteten dänische Medien von einer bedeutenden Entdeckung aus den südwestjütländischen Museen: Fanø war bereits in der Antike bewohnt. Belegt durch alte Keramikscherben von einem Hang an der Nordspitze auf Fanø (Halen). Fast drei Jahre lang hat Kirtsen das Geheimnis bewahrt, dass sie die Funde gemacht hat.
Aber jetzt muss es herauskommen, glaubt sie. Und dafür gibt es einen Grund: „Fanø hat kein Museum für die Vergangenheit, in dem die Scherben ihren Platz finden könnten, sodass die frühe Geschichte von Fanø und damit auch die Scherben derzeit etwas ‚heimatlos‘ sind.
Die Funde bekamen wenig Aufmerksamkeit auf Fanø
Kirsten möchte dem Thema mehr Aufmerksamkeit verschaffen. „2019 erhielten die südwestjütländischen Museen meine ersten gefundenen Keramikscherben, die jetzt in einem Depot in Ribe liegen und ich glaube nicht, dass viele Menschen auf Fanø etwas Besonderes über den Fund gehört haben.
Das Museum würde auch gerne die restlichen Tonscherben haben und registrieren, aber ich fürchte, dass sie auch nur in einer Schublade außerhalb von Fanø verstauben werden. Im Idealfall möchte ich, dass die Funde auf Fanø gezeigt werden. […] Meiner Meinung nach wäre eine Vitrine mit den besten Tonscherben, Fotos der Fundorte und einem erklärenden Text im Rathaus neben der ‚Geburtsurkunde‘ von Fanø aus dem Jahr 1741 ideal“, sagt sie.
Ein Scherbenhaufen der beeindruckt
Kirsten hat einige weitere Tonscherben gefunden. Sie glaubt, dass sie um das Jahr 0 herum entstanden sind, plus/minus 500 Jahre. „Ich habe das Hjørring-Museum besucht und dort gibt es eine große Sammlung von Urnen und Töpfen aus dieser Zeit. Und ich kann deutliche Ähnlichkeiten erkennen“, betont sie.
Sie selbst lebt seit 1977 auf Fanø, doch ihr Interesse an der Insel und ihrer Geschichte reicht weiter zurück. Ihr Vater ließ 1962 ein Sommerhaus auf Fanø (Halen) bauen und so hat sie viele, viele Stunden dort verbracht. Und hier machte sie den großen Fund – am Strand an der Nordspitze, in einer Schicht an einem erodierenden Hang.
Der älteste Teil Fanøs liegt an der Nordspitze
„Nachdem ich erfahren hatte, dass sich der älteste Teil von Fanø bei Halen befindet und dass einige dieser alten Schichten über dem Meeresspiegel lagen, habe ich seit 2019 die Spitze von Halen erforscht und hier eine große Anzahl von Keramikscherben gefunden.
Die Topfscherben wurden von den Südwestjütländischen Museen in die frühe Eisenzeit datiert, genauer gesagt in die vorrömische bis frühe römische Eisenzeit, also vor etwa 2.000 Jahren. Das Museum hat eine der Scherben auf das Jahr -500 datiert.“
Dieser Beitrag entstand in der Kooperation mit Fanø Posten (Insel-Zeitung).
Text & Fotos: Fanø Posten
Deutsche Fassung & Bearbeitungen: Fanø Reisen
Hier geht´s zum Original-Artikel vom 14.02.2022