Es ist ein offenes Geheimnis, dass es Bernstein auf Fanø zu finden gibt.
Fanø bietet durch seine geografische Lage und den langen, flachen Sandstrand je nach Wetterlage ideale Bedingungen für die Bernsteinsuche. Ähnlich wie beim Goldrausch ist es sobald man die ersten kleinen und größeren Steinchen findet, schwer wieder mit der Suche aufzuhören.
In diesem Artikel erklären wir, woran man Bernstein erkennt und geben 10 Tipps und Tricks, wie man auf Fanø am besten Bernstein findet.

Fanø ist ein gut geeigneter Ort für die Bernsteinsuche – besonders nach Stürmen
Suchen lohnt sich entlang der Spülsäume mit Algen und Treibgut
Echten Bernstein erkennt man u. a. durch den Salz- oder Klopftest
Vorsicht: Verwechslungsgefahr mit gefährlichem Phosphor!
Beste Fundzeiten sind Herbst und Winter nach starkem Wind
Wie erkennt man Bernstein?
Nicht immer ist man sich direkt sicher, ob man Bernstein in den Händen hält. Mit der Zeit bekommt man aber ein besseres Gefühl dafür, ob man einen Bernstein gefunden hat oder nicht. Besonders Scherben, Blütenblätter oder Steine können wenn sie nass sind schnell nach Bernsteinen aussehen. Vorsicht bei Phosphor! Hier können Verbrennungen der Haut entstehen.
So erkennt man Bernstein:
- Testen des Gewichts: Bernstein ist in der Regel deutlich leichter als Stein und hat eine andere Haptik.
- Testen durch Klopfen: Den Stein leicht gegen einen Zahn klopfen - hört er sich hohl an und ist weich, ist es wahrscheinlich Bernstein.
- Testen mit Salzwasser: Schwimmt der Stein oben, ist es wahrscheinlich ein Bernstein. Zum Test nimmt man 4EL Kochsalz und 0,5 Liter kaltes Leitungswasser.
- Testen mit UV-Lampe: Echter Bernstein leuchtet unter UV-Licht.
- Testen mit Stofftuch und Papierschnipseln: Ein Bernstein lädt sich bei Reibung mit z.B. einem Seidentuch elektrostatisch auf. Wenn es ein echter Bernstein ist, sollte er nach dem Reiben Papierschnipsel o.ä. anziehen.
Faszination Bernstein
Der baltische Bernstein, wie er auf Fanø zu finden ist, entstand vor Millionen von Jahren aus den Baumharz-Wunden von Kiefern und anderen Nadelhölzern, welche an der Luft schnell ausgehärtet sind.
Der Großteil der Bernsteine auf Fanø dürfte aus Wäldern in Skandinavien stammen und ca. 30 bis 50 Millionen Jahre alt sein. Bernsteine auf Fanø können aber auch deutlich älter sein.
Bereits seit der Antike ist Bernstein vor allem im Norden sehr begehrt. Es wird daher auch als „Gold des Nordens“ bezeichnet.

Bernstein auf Fanø finden: 10 Tipps und Tricks
Diese 10 Tipps und Tricks helfen bei der nächsten Bernsteinsuche auf Fanø:
- Spülsaum beachten: Bernstein wird häufig gemeinsam mit jeder Menge Seetang, verschiedenen Wasserpflanzen und altem Holz angespült. Durch Wasserstandsschwankungen entsteht der dunkle Spülsaum entlang der Wasserkante.
- Windrichtung nutzen: Stärkerer Wind aus Westen oder Südwesten erhöht die Chancen auf Bernstein an den darauffolgenden Tagen.
- Nach einem Sturm auf die Suche gehen: Nach einer stürmischen, kalten Nacht lohnt sich die Suche besonders
- Wassertemperaturen beachten: Ist das Meerwasser kälter, treiben Bernsteine durch die höhere Dichte eher an die Oberfläche. Im Sommer ist die Suche schwieriger als im Herbst, Frühjahr oder Winter.
- Möwen beobachten: Wo viele Möwen Muscheln suchen, ist oft auch Bernstein im Spülsaum zu finden.
- Einheimische im Blick behalten: Sie kennen die besten Stellen und sind oft früh morgens mit dem Auto oder Moped unterwegs.
- Mit Kescher arbeiten: Damit lässt sich Material aus dem Wasser fischen, in dem sich Bernstein befinden könnte.
- Werkzeug verwenden: Eine kleine Schaufel oder Harke hilft beim Durchsuchen des Schwemmguts.
- Früh aufstehen: Morgens ist man vor anderen Bernsteinjägern am Strand – und das Wasser ist noch besonders kalt.
- UV-Licht nutzen: Wer es extremer mag, kann nachts oder ganz früh Morgens mit einer UV-Lampe losziehen – Bernstein fluoresziert im Dunkeln und ist so leichter zu finden.
Hilfsmittel für die Bernsteinsuche
Besonders beliebt zur Bernsteinsuche auf Fanø sind UV-Lampen* – liebevoll auch „Bernsteinlampen“ oder „Berni-Lampen“ genannt. Da echter Bernstein unter UV-Licht fluoresziert, lassen sich die kostbaren Stücke vor allem nachts oder in den frühen Morgenstunden leichter entdecken. Ein zusätzlicher Vorteil: Zu dieser Zeit ist der Strand meist noch menschenleer – perfekte Bedingungen für ungestörtes Suchen.
Wichtig: Nur bei guter Sicht und möglichst in Gruppen suchen! Bei Dunkelheit und aufkommender Flut kann der Strand gefährlich werden.
Aber auch ein Kleingeräte-Set* mit kleiner Schaufel und kleinen Harken kann hilfreich bei der Suche sein.

Fanø Ravsmeden - Der Bernsteinschmied in Sønderho
In Sønderho gibt es mit dem Ravsmeden einen echten Bernsteinschmied, der seit über 25 Jahren mit viel Leidenschaft einzigartige Schmuckstücke aus Fanø-Bernstein fertigt.
Ob geschliffen oder naturbelassen – Bernstein entfaltet auf unterschiedliche Weise seine besondere Schönheit und eignet sich hervorragend für Ketten, Anhänger und andere Schmuckstücke. Wer möchte, kann sogar eigene Funde zu persönlichen Erinnerungsstücken verarbeiten lassen.
Adresse: Landevejen 40 ↗

- Autor: Marco
- Zuletzt aktualisiert: 06.05.25
